Thema: Tun, Eintrag 1, 17.08.2003
Warum kommt immer diese Idee in mir auf "ich
muss anhalten", obschon ich gerade nichts tun sollte?
Es gibt kein 'sollte' - alles ist nur ein Spiel. Aber
versuche es einmal: Versuche dieses "nichts zu
tun" was du meinst, zu sollen. Die Betonung liegt
auf: tun. Also nicht nichts-tun, sondern sehr wohl etwas
tun, nämlich eben nichts. Tue es, streng dich an
!! *gg*
Aber mir gefällt auch dein Satz: "ich muss
anhalten". Versuch auch das mal: Versuche DICH
"anzuhalten" (nicht den Körper...) -
kannst du das?
Mit dem Wort "Anhalten" ist es eben so,
dass dieses Wort nicht von mir stammt, sondern, dass
ich das irgendwo aufgeschnappt habe. Es gefällt
mir auch gut.
Zu der Frage ob ich das kann: Nun wie ich am Anfang
dieses Beitrags erwähnt habe, weiß ich eben
so gut wie nichts mehr, deshalb kann ich das nun auch
nicht mit Sicherheit sagen. Ich kann höchstens
umschreiben, was ich glaube zu können, ob dies
dann Anhalten ist weiß ich nicht genau:
Ich kann einfach das Leben fließen lassen, das
heißt, wenn da Freude ist, dann ist da eben Freude,
wenn da Unzufriedenheit ist, dann ist Unzufriedenheit
da usw. Am "mühsamsten" ist es, wenn
da Denken (so richtig aktiv) vorhanden ist, aber trotzdem
dann lasse ich mich halt denken und gehe dem Gedanken
ohne jede Erwartung nach. Es ist auch schwierig, da
gewisse Gedanken sich zum Teil sehr subtil (fast unbemerkt)
einmischen und ich dann trotzdem etwas tue.
Es kommt mir vor, als ob ich mich einfach mittendrin
gehen lassen kann, und ich lebe dann das Gefühl,
welches da ist voll aus, ohne ein dazutun. Ein schönes
Bild davon habe ich irgendwo gelesen: Es fühlt
sich an wie ein Liegestuhl.
Das Problem ist auch, dass dies nur Worte sind und
diese Worte vielleicht etwas viel "Stärkeres",
"Tieferes Anhalten" (ist auch etwas doof formuliert)
ausdrücken, als das was ich wirklich kann.