Thema: Liebe, Eintrag 10,
18.09.2003
Es wurde von gewissen Grundbedingungen gesprochen.
Was ist, wenn diese Grundbedingungen nicht erfüllt
sind, aber die Liebe, die Anziehung zu einer Person
trotzdem vorhanden ist?
Na - das hab ich ja geschrieben: Das ist eben: PECH
*gg*
Es gibt für Liebe keine Grundbedingung - war nie
so gemeint. Mein Wort "Grundbedingung" bezog
sich auf: BEZIEHUNG. Andere mögen Grundbedingungen
für Zusammenleben oder für sozialen Kontakt
haben, ich meinte aber einfach nur die ganz normale
menschliche Mann-Frau-Beziehung - egal ob mit oder ohne
Zusammenleben.
Es kommt wohl immer auf den Einzelfall an - und darauf,
ob man nun die Grundbedingungen "lockern"
kann (dann verdienen sie eigentlich nicht diese Bezeichnung)
- oder eben nicht - dann ist man eben in der "verheerenden"
aber doch lehrreichen Situation, Eigenliebe und "Beziehungsliebe"
nicht unter einen Hut zu bekommen - und in diesem Zweifelsfall
wird man (meiner Erfahrung nach) ewig unglücklich
bleiben, wenn man sich gegen die Eigenliebe entscheidet...
Gut, was meine ich eigentlich mit "Grundbedingung":
Eben jene Gründe, die einen überhaupt veranlassen,
IN EINE BEZIEHUNG zu treten. Sind diese Gründe
nicht da - gibts ja auch keine Beziehung - also beisst
sich dabei die Katze in den Schwanz.
Das kann vieles sein: Liebe, Sicherheit, Kommitment
(wars in meinem Fall!!), Treue - was auch immer einen
dazu bewegen mag, in einer sog. "fixen Beziehung"
leben zu wollen.
Auch hier: "Beziehungen" gibts vieler Art
- ich meine in erster Linie die "klassische monogame
Mann-Frau-Liebesbeziehung" - wenn man von dieser
z.B. gar nichts wissen mag - ist man ohnehin am falschen
Bahnhof - das wär dann ein ganz anderes Thema und
das gleiche, als würde man zum Fleischer gehen
um Gemüse einzukaufen.
Wenn du hier also sagst:
Ich meine, kann man Dinge wie: die Person sollte
nicht zu jung/zu alt sein, sie sollte offen sein, usw.
um ein paar "typische" Eigenschaften zu nennen
so als Grundbedingung ansehen, oder ist damit was ganz
anderes gemeint?
Dann JA - meine ich eigentlich ganz was anderes - so
einfach gewisse "Grundwerte" die jeder persönlich
und individuell mit "Liebesbeziehung" verbindet
- da gibt es kein "richtig oder falsch" sondern
einfach nur: "Das ist einfach so". Und wenn
diese Grundwerte nicht ÜBEREINSTIMMEN (!!) - dann
läuft die Partnerschaft sehr schnell Gefahr, zu
einer einzigen Art "Grundsatzdiskussion über
Beziehungen" zu werden - mit all den typischen
Merkmalen: "Du bist falsch" - "Ich bin
falsch" - "Du solltest ..." - "Ich
sollte ..." usw. usw. - wo sich die Leute dann
gegenseitig die Aussagen irgendwelcher "Autoritäten"
vorlesen (wahlweise Therapeuten, Philosophen, Satsänger
*gg*) um den eigenen Standpunkt zu "untermauern"
usw. usw.
Da ists dann viel einfacher, einfach zu erkennen: "Hey,
haltmal - der andere will ja ganz was anderes als ich
- was soll das Ganze" - und durchaus in Liebe das
Weite zu suchen - alles andere ist Selbstverleugnung.
Und sehr oft entstehen ja solche von mir obig beschriebene
Beziehungen ja nur dann, wenn man eben "nur"
bestimmte Eigenschaften im Anderen liebt - dann liebt
man eben nicht den Anderen (so wie er ist, oder besser:
egal wie er ist), sondern eben nur bestimmte Eigenschaften
- oft meist solche, die einem selbst fehlen (das ist
dann eher: Bewunderung denn Liebe). Und manche glauben
ja auch, durch das hervorkehren (oder noch schlimmer:
'vorgaukeln') bestimmter Eigenschaften besonders liebenswert
zu sein *gg*
Wenn man liebt (zumindest so, wie ich es verstehe),
dann liebt man meist nicht wegen bestimmter Eigenschaften,
sondern trotz bestimmter Eigenschaften.
Wo die Liebe hinfällt ...